Für viele von uns markiert Halloween den Beginn des Winters und der Vorweihnachtszeit. Und beides verträgt sich ziemlich gut mit einem robusten Parka.
Einige unserer Leser erinnern sich vielleicht, dass wir bereits den Namen der Person, durch die das Wort parka in die englische Sprache kam, aufgedeckt haben. Ja genau, das war Samuel Purchas in seiner History of the world, wo er 1625 den Parka als typische äußere Kleidungsschicht der Samojeden beschrieb. Das Volk der Samojeden lebt in der Arktis und der Name leitet sich von dem veralteten Begriff Samoyed ab, der in Russland für einige indigene Völker Sibiriens verwendet wurde.
Die wirklichen Erfinder des Parkas sind aber die Inuit, die Eskimo-aleutische Völkergruppe der arktischen Regionen Grönlands, Kanadas, und Alaskas.
Ein Parka wurde ursprünglich aus Rentier- oder Seehundfell angefertigt, das man mit Fischöl behandelte, damit es wasserdicht blieb.
Der Name des Kleidungsstücks, das einen hervorragenden Schutz gegen die frostigen Temperaturen des Polarkreises bot, leitet sich von der Sprache der Nanets ab (Nanets sind eine samojedische Volksgruppe) und bedeutet so viel wie „Tierhaut“.
Die Erfinder des robusten Mantels, die Inuit selbst, haben unterschiedliche Wörter für männliche und weibliche Parkas mit ihren jeweils unterschiedlichen Teilen.
Interessanterweise wurden Parkas traditionell von Frauen getragen und hatten einen speziellen Tragebeutel für Babys, der an der typischen pelzbesetzten Kapuze angesetzt war.
Ursprünglich stellte man Parkas auch aus Vogelhaut her, wie es der englische Historiker William Coxe 1780 in seinem Buch Account of the Russian discoveries between Asia and America beschrieb: „Die Einwohner Alaskas....tragen Mäntel (parki) aus Vogelhäuten.“
In der westlichen Kultur wurde der Parka durch die US-Militärkleidung der 50iger Jahre, den berühmten N-3B „Snorkel”-Parka, bekannt, den die in Gebieten mit extremer Kälte stationierten Flieger-Crews trugen. Der Militär-Parka war aus Nylon und Wolle hergestellt und konnte mit einem Reißverschluss bis über die Nase geschlossen werden, was die Seh- und Hörfähigkeit ziemlich stark einschränkte.
Aber das Modell hielt warm und die Länge war für den aktuellen Look ausschlaggebend und perfekt für den Motorroller geeignet. Im folgenden Jahrzehnt war der Parka ein hoch gepriesenes Kleidungsstück der britischen Pop-Bewegung und wurde schon bald von den Jugendlichen vieler westeuropäischer urbaner Subkulturen getragen.
Der Parka hat sich seinen Platz in der Geschichte der Popkultur erobert, aber trotz allem ist und bleibt er ein zeitloses Kleidungsstück für den Winter.




